Veranstaltung Trennungskinder

Am Montag, den 4. Juli um 19.30 Uhr veranstaltet der FDP Bezirksverband Großhansdorf-Hoisdorf-Siek in der Mensa des Schulzentrums Großhansdorf, in der Sieker Landstraße 203a, zusammen mit dem FDP Kreisverband Stormarn eine Diskussionsrunde mit dem Titel :„Trennungskinder – Zuhause an zwei Orten?“.

Immer mehr Kinder sind von der Trennung ihrer leiblichen Eltern betroffen und, anders als noch vor einigen Jahren, wollen Mutter und Vater die Verantwortung für ihr Kind gleichberechtigt übernehmen. Was eigentlich harmonisch klingt, führt in der Praxis häufig zu langen Prozessen vor dem Familiengericht. Welche Rahmenbedingungen muss und kann die Politik  für die betroffenen Familien schaffen?

In das Thema einführen werden Anita Klahn, MdL, sozial- und familienpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, und Thomas Steffens, Mitglied im LFA (Landesfachausschuss) Gesellschaft. Die rechtlichen Grundlagen stellt der Rechtsanwalt Burkhardt Müller-Sönksen vor.

Anita Klahn zu dem Thema :„Wir alle erwarten, dass Eltern ihre Erziehungs- und Betreuungsverantwortung für ihre Kinder gemeinsam ausüben. Leider orientiert sich die Rechtsprechung im Trennungsfall immer noch vorwiegend an dem alten Rollenbild : Einer betreut, einer verdient den Lebensunterhalt.“

Diese Tatsache bringt meistens nicht nur Auseinandersetzungen über die Häufigkeit von Eltern-Kind- Besuchen mit sich. Gelegentlich wird dieser Umstand auch als Druckmittel eingesetzt, um finanzielle Forderungen durchzusetzen. Aus der Sicht des betroffenen Kindes eine unhaltbare Situation.

„Solange sich die Eltern nach einer Trennung auf ein Betreuungsmodell einigen können ist alles in Ordnung, doch im Streitfall sind es vor allem die Väter, die ihr Umgangsrecht mühsam einklagen müssen. Die traurige Realität ist: In Deutschland werden im Jahr mehr Streitigkeiten vor Familiengerichten geführt als Kinder geboren werden.“, ergänzt der Rechtsanwalt Burkhardt Müller-Sönksen.

In vielen europäischen Ländern gibt es mittlerweile andere, bessere Lösungen. Nach einer Trennung gilt dort die „Doppelresidenz“ von Kindern bei beiden Eltern, auch als Wechselmodell bekannt.

Der Europarat hat zu dem Thema Wechselmodell vor kurzem einen Beschluss gefasst.

Im Oktober 2015 hat er einstimmig eine Resolution zur „Gleichheit und gemeinsamen elterlichen Verantwortung“ verabschiedet. Kernpunkte der Resolution sind die Verankerung der paritätischen Doppelresidenz in den nationalen Gesetzen und ein Hinwirken auf konsensorientierte Lösungen der Eltern.

„Wir freuen uns, dass wir unsere Diskussionsveranstaltung „Trennungskinder- Zu Hause an zwei Orten“ mit so fachkompetenten Gästen besetzen können. Die Veranstaltung soll die gemeinsame Erziehungsverantwortung in der gelebten Praxis durchleuchten und richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sowie Betroffene.“, so Carsten Pieck, stv. Vorsitzender der FDP Großhansdorf-Hoisdorf-Siek.